Kultur

"Kulturzeit" vom 03.05.2024: Die Slowakei nach den Präsidentschaftswahlen

Die Themen der Sendung: Slowakei, M. wie Meloni, M. wie Mussolini - Gespräch mit Antonio Scurati, Sebastian Krumbiegels Autobiografie, Berliner Theatertreffen und Kinderbuchtipps.

Produktionsland und -jahr:
Deutschland 2024
Datum:
Verfügbar
weltweit
Verfügbar bis:
bis 20.05.2024

Die Themen der Sendung:

Die Slowakei nach den Präsidentschaftswahlen

Die Regierungskoalition des europafeindlichen und russlandfreundlichen slowakischen Ministerpräsidenten Robert Fico besetzt mit ihrem Kandidaten Peter Pellegrini nun auch das Präsidentenamt. Damit ist der Weg frei für einen weiteren fundamentalen Umbau der slowakischen Demokratie. Polizei und Staatsanwaltschaften wurden bereits mit Fico-Leuten besetzt, Antikorruptionsmaßnahmen aufgehoben und korrupte Parteimitglieder freigesprochen. Die neue Kulturministerin Martina Šimkovičová, die einen Fake-News-Kanal betreibt, hat bereits zahlreiche Kultureinrichtungen geschlossen. Nun will Fico auch den Geheimdienst, die Gerichte einschließlich des Verfassungsgerichts und den öffentlich-rechtlichen Rundfunk unter seine Kontrolle bringen. Kritisch freie Medien werden unter Druck gesetzt, genauso wie NGOs und Stimmen aus der Zivilgesellschaft.

M. wie Meloni. M. wie Mussolini - Gespräch mit Antonio Scurati

Der italienische öffentlich-rechtliche Sender Rai, hat gerade übers Land hinaus Aufsehen wegen Zensurvorwürfen erregt. Und das ist nur eine Erklärung dafür, dass Italien auf der heute veröffentlichten Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen auf Platz 46 steht, das heißt, nochmals um fünf Plätze abgerutscht ist. Gerichtet war die Zensur gegen den Schriftsteller und Faschismus-Experten Antonio Scurati.

Er sollte im Vorfeld des Tages der Befreiung Italiens vom Faschismus, dem 25. April, im öffentlich-rechtlichen Fernsehen eine Ansprache halten. Doch er wurde kurzfristig ausgeladen. Aus redaktionellen Gründen, wie eine Mail belegen soll. Kurzentschlossen verlas daraufhin die Moderatorin, was Scurati gesagt hätte. Und das hat es in sich: "Solange dieses Wort - Antifaschismus - von denen, die uns regieren, nicht ausgesprochen wird, wird das Gespenst des Faschismus weiterhin das Haus der italienischen Demokratie heimsuchen". Das ist eine scharfe Kritik an Ministerpräsidentin Giorgia Melonis ungeklärtem Verhältnis zum faschistischen Erbe ihrer Partei. Doch den Protestierenden geht es noch um mehr: Die extrem rechte Regierung greift massiv ins eigentlich unabhängige Programm der Rai ein: Im News-Channel sollen die Minister der Regierung jetzt im Europa-Wahlkampf mehr Redezeit bekommen. Wahlveranstaltungen sollen in Zukunft vollständig gesendet werden, ohne journalistische Einordnung. Meloni hat Posten umbesetzt und innerhalb der Rai eine regierungsnahe Nebengewerkschaft gegründet. Inzwischen haben prominente regierungskritische Köpfe das Haus verlassen. Andere protestieren live im Programm, verlesen Proteste und drohen mit Streik. Meloni selbst weist die Zensur-Vorwürfe als Kampagne zurück. "Natürlich: Wenn man etwas schlecht macht, dann ist es richtig, zu kritisieren", sagt sie. "Aber wenn man etwas erfindet, um zu kritisieren, ehrlich gesagt: das ist kein guter Dienst." Auf Facebook stellt Meloni in den Raum, Scurati sei selbst Schuld an der Absage. Er hätte ein zu hohes Honorar für seine Rede verlangt, was Scurati bestreitet. "Ich fühle mich verwundet: Wegen der Zensur und dem persönlichen Angriff der Regierungschefin auf mich", sagt er. Wir sprechen mit Antonio Scurati.

Sebastian Krumbiegel von "Die Prinzen" veröffentlicht Autobiografie

Einst war er ein großer Popstar, sorgte für ausverkaufte Konzerthallen in der ganzen Republik. Unzählige Fans sangen die Lieder seiner Band "Die Prinzen". Heute gehört er zu den lautesten politischen Stimmen Ostdeutschlands. Sein Engagement gegen Rechts ist so unermüdlich wie berüchtigt. Nun hat Sebastian Krumbiegel seine Autobiografie veröffentlicht. Sie heißt "Meine Stimme - Zwischen Haltung und Unterhaltung", und darin erzählt der Sänger der Leipziger Band "Die Prinzen" genau davon. Ein Leben zwischen Pop und Politik.

Theatertreffen 2024: die Soloabende "Laios" und "The Silence"

2024 haben es gleich zwei Soloabende in die Auswahl für das Theatertreffen in Berlin geschafft. "Laios" (Schauspielhaus Hamburg) mit einer fulminanten Lina Beckmann und "The Silence" (Schaubühne Berlin) mit Dimitrij Schad. Wir porträtieren beide Soloperformer,sprechen mit ihnen über ihre Arbeit und was es bedeutet einen ganzen Theaterabend alleine auf der Bühne zu stehen.

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